SPD für Ausbau von DSL Anschlüssen im Edertal

Die SPD-Fraktion Edertal wird in der kommenden Sitzung einen Antrag zur weiteren Ausbreitung von Breitband-Internet-Leitungen, den so genannten DSL-Anschlüssen stellen. „DSL war schon in einigen Sitzungen Thema, aber nur am Rande“, so Fraktionsvorsitzender Thomas Plitzner. „Wir wollen dem Thema Nachdruck verleihen und den Gemeindevorstand auffordern, ein vollständiges Konzept vorzulegen.“ Ziel soll es sein, dass jeder Edertaler Haushalt die Möglichkeit hat, mit einem Breitbandanschluss ausgestattet zu werden.

„Ob es der originäre Anschluss über die Telekom, per Funk über einen Drittanbieter oder über Satellit ist, ist uns dabei völlig egal“, so stellvertretender Fraktionsvorsitzender Andreas Schaake“, jeder soll ähnliche Leistung und ähnliche Kosten haben.“ Wo dies nicht gelingt muss geprüft werden, ob die Gemeinde hier einschreiten kann oder muss.“

Vorrangig sehen die Sozialdemokraten Probleme in mehreren Bereich Edertals, zum einen geht es ihnen um die Ortsteile Königshagen, Gellershausen und Bringhausen, die komplett ausgegrenzt sind, und die Ortsteile Kleinern, Böhne und Anraff, die zum Teil nicht angeschlossen sind. Hier muss der erste Schritt gemacht werden, um von den teuren analogen Leitungen weg zu kommen.

Aber auch die Bandbreite soll bei dem Konzept eine Rolle spielen; nach Auffassung der SPD-Fraktion kann es nicht sein, dass z.B. im Gebiet Bergheim – Giflitz, das als Kernbereich ins Förderprogramm aufgenommen wird und wo Gewerbetreibende ihren Firmensitz haben, nur DSL mit 300 Kilobits möglich sind. „Deshalb betrachten wir diesen Antrag auch als Wirtschaftsförderung“, so Plitzner, „um Standortnachteile auszugleichen, eine bitter notwendige Maßnahme.“ Nachteilig wirkt sich die fehlende Anbindung auch beim Veräußern von Bauplätzen und beim Angebot leer stehender Wohnungen und Häuser aus. "Spätestens bei der Frage nach dem Internetanschluss winken junge Familien auf der Wohnungssuche ab", berichtet Helmut Münch, Ortsvorsteher von Gellershausen.

Bürgermeister Wolfgang Gottschalk müsse Gespräche mit der Deutschen Telekom, aber auch mit Anbietern von Funknetzen führen, um zu sondieren, welche Möglichkeiten es gibt, die Situation in Edertal zu verbessern. Auf der anderen Seite sollen die Fördermöglichkeiten geprüft werden.

„In den Nachrichten wird immer wieder darüber berichtet, dass im Konjunkturpaket II auch der Breitbandanschluss im ländlichen Raum gefördert werden soll. Auf die Frage, ob dies auch bei uns möglich ist, brauchen wir eine verlässliche Antwort“, so Jens Hankel, Vorstandsmitglied der Fraktion. „Die Frage der DSL-Anbindung hat höchste Priorität, die Edertaler haben lange genug gewartet. Wir wollen nicht zum ‚Tal der Ahnungslosen’ werden.“